Radiotheranostika sind gezielt entwickelt, supramolekulare Verbindungen zur Diagnose und Therapie von aggressiven Krebsarten wie Lungen- und Hirntumore. Bild: zVg/Universität Zürich

UZH forscht an neuer Krebstherapie

Forschende der Universität Zürich (UZH) entwickeln mit vier weiteren europäischen Teams eine neue Spezies von Medikamenten, die bei besonders aggressiven Krebsarten verwandt werden sollen. Laut einer Medienmitteilung sollen diese Radiotheranostika Tumore sowohl sichtbar als auch gleichzeitig behandelbar machen. Hierfür kombinieren die Forscher diagnostische und therapeutische Radionuklide in einer einzigen supramolekularen Verbindung. Diese wird durch Selbstorganisation hergestellt, ein Verfahren, das der Natur entnommen wurde.

„Unser Ziel ist es, supramolekulare Verbindungen zur Behandlung von zwei aggressiven Krebsarten zu entwickeln, die für betroffene Patientinnen und Patienten mit einer sehr schlechten Prognose verbunden sind: Lungen- und Hirntumore“, wird Jason Holland, Professor für Medizinische Radiochemie am Institut für Chemie und Leiter des Forschungsprojekt an der UZH, in der Medienmitteilung zitiert. Die grossen und sehr komplex aufgebauten neuartigen therapeutischen Moleküle sollen zukünftig bei Lungenkrebs von Erwachsenen und Hirntumoren von Kindern zum Einsatz kommen. Bei diesen besonders aggressiven Krebsarten liegen die Fünf-Jahres-Überlebensraten derzeit bei nur 15 beziehungsweise 5 Prozent.

An dem Forschungsprojekt mit dem Namen SMARTDrugs sind neben der UZH die Technische Universität München, das britische King’s College London, das Center for Cooperative Research in Biomaterials in San Sebastian sowie das Princess Maxima Centrum und das University Medical Center in Utrecht beteiligt. In den britischen und niederländischen Einrichtungen soll nach den erfolgreichen Labortests die klinische Erprobung der Radiotheranostika erfolgen. Der Europäische Innovationsrat (EIC) fördert das Projekt mit knapp 4 Millionen Euro. ce/eb