Gemeinsam mit Pathologen der Universität Bern konnte Empa-Forscher Robert Zboray nachweisen, dass seine neue Methode klinisch relevante Gewebemerkmale bei Schilddrüsentumoren erkennen kann. Bild: Empa

KI ermöglicht genauere Tumordiagnose bei Schilddrüsenkrebs

(CONNECT) Ein Forschendenteam der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) aus Dübendorf und der Universität Bern hat ein KI-gestütztes Analyseverfahren für Schilddrüsentumore entwickelt. Laut einer Medienmitteilung handelt sich um eine nicht-invasive histopathologische 3D-Bildgebung, die helfen soll, die Diagnose künftig bei verschiedenen Krebserkrankungen zu verbessern.

Zusammen mit Pathologen der Universität Bern sei der Nachweis gelungen, dass das Verfahren „klinisch relevante Gewebemerkmale bei Schilddrüsentumoren erkennen kann“. Die Röntgenphasenkontrast-Micro-Computertomographie (Micro-CT) mache selbst kleinste Unterschiede in weichen Geweben sichtbar und könne zudem Tumormerkmale – sogenannte Biomarker – in den tieferen Gewebeschichten erfassen, welche bei herkömmlichen Methoden eventuell übersehen werden.

Entwickelt wurde die Methode von Robert Zboray, Gruppenleiter am Zentrum für Röntgenanalytik der Empa. Nach seinen Worten erlaubt die Methode eine dreidimensionale Analyse kompletter Biopsieblöcke eines Tumors in kurzer Zeit.  Dabei werde das entnommene Gewebe verschont vor Veränderung und Zerstörung. „Dadurch bleibt die Probe für weitere molekularbiologische Untersuchungen nutzbar“, wird er zitiert.

Weltweit gibt es laut der Mitteilung 300 Millionen Betroffene von Schilddrüsenkrebs, die Biomarker seien aber nicht bei allen Patienten gleich. Die Forscher hoffen darauf, dass die 3D-Analyse zu genaueren und damit zu präziseren Diagnosen und Prognosen führen wird. ce/heg