UZH testet Wirkstoff gegen Lupus
(CONNECT) Dermatologen der Universität Zürich (UZH) forschen gemeinsam mit Teams der Harvard Medical School und des Beth Israel Deaconess Medical Center – beide aus Boston im amerikanischen Bundesstaat Massachusetts – an einem Wirkstoff, der das menschliche Immunsystem stärken soll. Ziel einer Studie ist es, eine Therapie gegen die Autoimmunkrankheit Lupus erythematodes zu finden, heisst es in einer Mitteilung der Universität. Bei der Erkrankung handelt es um Störungen im Immunsystem, bei denen körpereigene Strukturen wie Haut, Gelenke, Nieren und Nervensystem angegriffen werden.
Die Forschenden haben im Rahmen der aktuellen Studie Tests mit Gluconolacton, einer natürlich vorkommenden Substanz, vorgenommen. Erste Ergebnisse zeigen, dass mit dem Einsatz des Wirkstoffes nicht nur regulatorische T-Zellen, die für die Stärkung des Immunsystems notwendig sind, gebildet werden, sondern auch entzündungsfördernde Zellen unterdrückt werden. Diese Ergebnisse konnten sowohl in Zellkulturen als auch bei Experimenten mit Mäusen nachgewiesen werden.
In einer klinischen Studie konnten beim Einsatz einer Gluconolacton-Creme erste Erfolge beim Behandeln von Hautlupus erzielt werden. Es zeigten sich bereits nach zwei Therapiewochen deutliche Verbesserungen bei den Hautsymptomen. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Gluconolacton eine gezielte und nebenwirkungsärmere Behandlungsoption für Autoimmunerkrankungen wie Lupus sein könnte“, wird Antonios Kolios, Forschungsgruppenleiter am Department of Dermatology der UZH, in der Mitteilung zitiert.
Die Forschenden zeigen sich überzeugt, dass Gluconolacton nicht nur bei Lupus, sondern auch bei anderen autoimmunen Hautkrankheiten wie Psoriasis sowie bei systemischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis und Multipler Sklerose eine vielversprechende Behandlungsoption sein könnte, heisst es in der Mitteilung. ce/ww