Intelligentes Wundpflaster fördert Heilung
(CONNECT) Börte Emiroglu arbeitet an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) daran, Personen mit Wunden, die nicht heilen, Erleichterung und Genesung zu verschaffen. Seit April 2025 unterstützt sie das Pioneer Fellowship-Programm der ETH dabei, ihre Grundlagenforschung in ein marktfähiges Produkt zu verwandeln und mit ihrem Start-up Immunosponge möglichst rasch zu den Patientinnen und Patienten zu bringen.
Das intelligente Pflaster von Emiroglu und Mitgründer Apoorv Singh basiert auf einem granulären, also körnigen Hydrogel. Es soll den Teufelskreis chronischer Wunden durchbrechen, die bei Menschen mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen oft über Monate oder gar Jahre nicht heilen. „Wir möchten eine Wunde aus dem Entzündungszustand herausführen und ihr die richtigen Anweisungen zur Heilung geben“, wird die junge türkische Wissenschaftlerin in einem Bericht der ETH zitiert. „Das Gewebe soll erkennen: Jetzt ist es Zeit für Regeneration.“
Damit das gelingen kann, wirkt das Wundpflaster gezielt auf die molekularen Signale ein, die den Entzündungskreislauf bislang aufrechterhalten. Es besteht aus winzigen Gelpartikeln, sogenannten Mikrogelen, die in grosser Zahl zusammengefügt an die weiche, schwammartige Struktur von Wackelpudding erinnern. Wird sie mit Liganden genannten Oberflächenmolekülen bestückt, kann der Schwamm zwischen nützlichen und schädlichen Signalen unterscheiden.
So sollen selektiv entzündungsfördernde Moleküle entfernt und heilungsfördernde freigesetzt werden. In Zukunft könnten die Schwämme laut Auskunft von Emiroglu ebensogut mit anderen Liganden bestückt werden. Dadurch könnten die Schwämme auch bei anderen Gewebedefekten an Knochen, Knorpel oder Sehnen Infektionsbotenstoffe abfangen. ce/mm